Als Nachtrag zur Überlegung, ob die Einführung einer eigenen Währung Facebook stärker in die Nähe eines Staatsgebildes bringt (hier). Jetzt bereits wird der “Staatsgründer” Mark Zuckerberg von Hollywood zu einer personenkultisch verehten Ikone erhoben. Erinnert irgendwie an Stalinkult, Nordkorea, Turkmenistan oder … ääähm… Nunja — sehet und schauet. Ich denke, der Film endet damit, dass die bösen Datenschutzrömer ihn auf dem Datenberg kreuzigen. Halleluja. Let’s poke him with nails.
Facebook — ein Staat? Nachtrag: Der Staatsgründerkult beginnt
Juli 16th, 2010 § Kommentare deaktiviert für Facebook — ein Staat? Nachtrag: Der Staatsgründerkult beginnt § permalink
Von der Abwärtsspirale zur “Todesspirale”
Juli 15th, 2010 § Kommentare deaktiviert für Von der Abwärtsspirale zur “Todesspirale” § permalink
Bei Thomas Knüwers “Indiskretion Ehrensache” ist heute (hier) eine Grafik zu finden, die die Abwärtsspirale in einer Branche zeigt, die mit voller Wucht von der digitalen Digression erfasst wurde. Ursprünglich stammt die Grafik vom Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV)
Der Print-Sektor der Zeitung bricht — es ist in aller Munde — in sich zusammen, Nachrichten werden zunehmend kostenlos online gelesen (Thema » Read the rest of this entry «
One Laptop per Hartz IV — Empfänger
Juli 15th, 2010 § Kommentare deaktiviert für One Laptop per Hartz IV — Empfänger § permalink
Wieder ein schon länger geplantes Posting — das aus aktuellem Berichtanlass jetzt kommt. SpOn meldet (Hier) eine solidarische Initiative von einem Hamburger Ehepaar (unter dem dämlichen Titel “Hartz IV Computer: Ich schenk dir das Tor zur Welt), das weggeworfene oder defekte Rechner herrichtet und Hartz IV- Empfängern schenkt. Umso solidarischer deswegen, weil die Schenkenden selbst von Harzt IV leben — eine Form von Selbsthilfe also. Über diese Selbsthilfe wollte ich nicht bloggen, aber die dahinter stehende, von SpON kurz aufgegriffene Frage nach der Relevanz von Rechner und Internetanschluss gerade für diejenigen, die im herkömmlichen Sinne “draußen” also insbesondere ohne Job sind.
In Anlehnung an Nicholas Negropontes ambitioniertes “One Laptop per Child” (hier) muss die Forderung und die sinnvolle Fortentwicklung der Arbeitslosenvermittlung der Parole folgen: One Laptop per Arbeitslosem. Heißt: Wer sich arbeitslos meldet oder melden will — bekommt (wenn nicht vorhanden) einen Laptop in die Hand gedrückt und die Behörde zahlt ihm einen breitbandigen Internetanschluss.
Oha — jetzt die Faulpelze auch noch mit hochwertiger Elektronik beschenken? Endrömische Turbodekadenz? Kann nur denken oder rufen, wer den digitalen » Read the rest of this entry «
Die Abwärtsspirale — updated
Juli 14th, 2010 § Kommentare deaktiviert für Die Abwärtsspirale — updated § permalink
Vor einigen (gefühlt) Jahrhunderten hatte ich hier im Blog angefangen, mir aus dem Bauch heraus Gedanken zum Thema Sparen zu machen, den öffentlichen Sparwahn aufgreifend, mit dem permanenten Vorsorge-und-Versorgungslückengerede, der Sorge des Mittelstands vor Verarmung und gleichzeitig der “Digitalen Digression”, d.-h. der Möglichkeit, durch elektronische Preisvergleiche und Online-Händler die billigsten Produkte zu finden und zu erstehen (etwa hier), im Hintergrund. Eine Art psychologischer Abwärtssspirale also, die die Menschen im Land (auch mit permanentem Blick auf die öffentlichen Haushalte und der dortigen moralischen Aufwertung von “Sparsamkeit) in sich zieht und dafür sorgt, dass an Stelle von Wachstum — Spartum tritt (etwa hier oder hier). Das also die Krise keine Singularität sondern Bestandteil der Zyklenentwicklung ist, auf die die nächstheftigere umso sicherer folgt (etwa hier)
Das hatet natürlich keinerlei wirtschaftswissenschaftlichen Hintergrund — und ich bin deswegen umso erfreuter (wenn auch in der Sache deprimiert), heute bei weissgarnix (hier (Update 2015: Bog inzwischen offline; Link zur WaybackMachine)) mit Bezug zum billyblog hier) ein Posting zu diesem Thema zu finden, das zeigt, wie die Sparsamkeit dafür sorgt, dass sich das » Read the rest of this entry «
Wird Facebook der erste virtuelle Staat?
Juli 14th, 2010 § Kommentare deaktiviert für Wird Facebook der erste virtuelle Staat? § permalink
Die Nutzerzahlen von Facebook werden seit einiger Zeit schon gerne in Relation zu staatlichen Populationen gesetzt. Wäre Facebook ein Land — wäre es inzwischen das drittgrößte nach China und Indien mit seinen 500 Millionen (!) “Einwohnern”. Das ist insofern spannend als dieser Staat ein postnationales Gebilde, ein Netzwerkstaat wäre. Anstelle von Personalausweis und Landeszugangsrecht tritt Login und Nutzungsrecht/Mitgliedschaftsrecht. Deswegen liegt ebenfalls (neben dem beabsichtigten Thema Leistungsschutzrecht) auf meinem Desktop seit Wochen der Plan, Google, Facebook und Apple darzustellen und in ihrer ganzen Dimension zu verstehen bzw. das Verstandene zu posten.
Da gerät mir etwas in die Quere, was ich eigentlich als prophetischen Clou meines Facebooks-Textes anbringen wollte. Ich war mir sicher, dass Facebook nach dem Roll-Out des “Gefällt mir” Buttons für alle Webseiten (wie dieses Blog hier) im nächsten Schritt einen ähnlichen Button zum Bezahlen anbieten wird. Basierend auf einer eigenen “Währung”, die supranational gültig sein wird (wie einst der ECU?). Die frei in jede Landwährung convertibel ist (bzw. zu von Facebook festgelegten Kursen). Und die als Mischung aus aufladbarer Kreditkarte, virtueller Währung und Spielmünzen/Coins funktioniert. Soweit die Prophetie. Und nun diese Meldung von newmediaage (hier):
Facebook virtual currency to roll out in September
Facebook is aiming for a full launch of its virtual currency Facebook Credits in September, a move that could lead to it becoming the default online currency, rivalling leaders such as PayPal. Facebook Credits is in a » Read the rest of this entry «
“Sich Gesellschaft leisten” in Trier — Kritiknachtrag
Juli 13th, 2010 § 1 comment § permalink
Gerade erst gefunden: ein ziemlich guter Text auf theaterforschung.de über “Maximierung Mensch” in Trier. Mit einer ebanfalls sehr positiven Besprechung von SGL. Ich erlaube mir ein Zitat:
[…Der] Text ist in der Typoskriptfassung eine aus vielen nebeneinander arrangierten Textspalten bestehende Mammut-Partitur, in der die Mitspieler/Marktteilnehmer immer wieder mehrstimmig, gleichzeitig oder versetzt, chorisch oder polyfon ihre Angebote oder Nachfragen artikulieren und verhandeln. Der Autor hat den dramaturgischen Ablauf seiner ökonomischen Utopie an den fünf Levels des Computerspiel ‚Unreal Tournament‘ orientiert. Die einleuchtende Zugriffsweise der Uraufführung hat aus [den] Textmassen eine 90 minütige Trierer Fassung konstruiert, die sie in einer ehemaligen Maschinenhalle im Industriegebiet einrichtete. Als Spielort wäre angesichts der Dienstleistungsgesellschaft in ‚Sich Gesellschaft leisten‘ eher ein Börsensaal, eine Zeitarbeitsvermittlungsagentur, der Handelsraum einer Bank oder ein Bordell angemessen gewesen – doch sind diese Dienstleistungs-Räume in Trier vermutlich alle noch ausgelastet in Betrieb und stehen im Gegensatz zu einer Maschinenhalle dem Theater nicht zur Verfügung. Das Zusammenleben in Schmidts Sozialdrama (das eher eine postdramatische Partitur über postsoziale Zustände zu sein scheint) gleicht gerade auch im Privaten einem permanenten Börsenszenario. Nicht nur zeitnahe Tauschangebote werden ausgerufen und abgewickelt, es wird auch mit Optionen und Privat-Schuldscheinen gehandelt. Der Text ist ein ästhetisch anspruchsvoller Kommentar zur zunehmenden Durchökonomisierung aller Lebensbereiche. Das Stück passte wie ein Auftragswerk (das es nicht war) ins Konzept des Maximierung-Mensch-Festivals. Seine Trierer Uraufführung war ein gelungener Theaterabend; auf weitere Inszenierungen dieses ausladenden postdramatischen Textes darf man gespannt sein.
Hier gibts den Ganzen Artikel von Bernd Blascke
Päpste, Huren, Könige, Beamte — Marxens Problem mit der Dienstleistungsarbeit
Juli 12th, 2010 § 4 comments § permalink
Ich bin kein Marxist. Aber mir scheint Marxens Denken eines der Fruchtbarsten zu sein — wenn ich auch glaube, dass er wesentliche, für die Gegenwart beherrschend werdende Verhältnisse ignoriert oder ausgeblendet hat. Das Wichtigste dieser Felder ist das Gebiet der Dienstleistungen — zu der die Industriegesellschaft der Marx-Zeit sich nunmehr entwicklen soll und wird. Dazu fand ich bei Marx einige Passagen, die ich im Folgenden weitgehend unkommentiert wiedergeben will.
Warum? Weil der Wechsel von der Industrie- zur Dienstleistungsgesellschaft mit einer Art “Immaterialisierung” einher geht. Bei Marx findet die Konzentration auf die sogenannte “vergegenständlichte Arbeit” statt, d.h. im Wesentlichen eine Arbeit, die einen physischen Gegenstand verändert und sich darin “speichert” als handele es sich um eine Batterie, die durch die Arbeitsenergie des Arbeiters aufgeladen wird. Daraus leiten sich die Definition des Kapitalisten als Besitzers der Produktionsmittel, des Genießers des Mehrwerts und des Befehlshabers ab. Wenn nun aber das Werkstück und die Vergegenständlichung der Arbeit schwindet, der Auftraggeber direkt die Verrichtung des Auftragnehmers entlohnt, seine Dienste in Anspruch nimmt, ohne dass er für das materielle Geld ein materielles Gut erhält, verdrehen sich die Verhältnisse. Der Auftragnehmer kann etwas, das sich der Auftraggeber wünscht (als Kunde) — und ist bereit dafür zu bezahlen. Am Ende der Leistung (nehmen wir eine Massage) ist das Bezahlte weg. Und der Auftraggeber muss wiederkehren, um die Leistung erneut in Anspruch zu nehmen. Über das Produktionsmittel (das Vermögen, Boltanski/Chiapello würden sagen: die Kompetenz) verfügt der Auftragnehmer, von dem der Auftraggeber insofern abhängiger ist als der Kapitalist vom Arbeiter am Werkstück.
Aus MEW BD. 42 — Ökonomische Manuskripte 1857/58(Alle Fettungen vom mir; Kursivierungen im Original)
Der einzige Unterschied von der vergegenständlichten Arbeit ist die nicht vergegenständlichte, sondern sich noch vergegenständlichende, die Arbeit als Subjektivität. Oder die vergegenständlichte, d.h. als räumlich vorhandne Arbeit kann auch als vergangne Arbeit der zeitlich vorhandnen entgegengestellt werden. Soweit sie als zeitlich, als lebendig vorhanden sein soll, kann sie nur als lebendiges Subjekt vorhanden sein, in dem sie als Fähigkeit existiert, als Möglichkeit; als Arbeiter daher. Der einzige Gebrauchswert daher, der einen Gegensatz zum Kapital bilden kann, ist die Arbeit. {und zwar wertschaffende i.e. produktive Arbeit. Diese Nebenbemerkung ist vorweggenommen; muß erst entwickelt werden; by and by. Arbeit als bloße Befriedigung von unmittelbaren Bedürfnissen hat gar nichts mit dem Kapital zu tun, da es sie nicht sucht. Wenn ein Kapitalist sich Holz hacken läßt, um sein mutton zu rösten, so verhält sich nicht nur der Holzhacker zu ihm, sondern er zum Holzhacker im Verhältnis des einfachen Austauschs. Der Holzhacker gibt ihm seinen Dienst, einen Gebrauchswert, der das Kapital nicht vermehrt, sondern worin es sich konsumiert, und der Kapitalist gibt ihm eine andre Ware dafür unter der Form von Geld. So verhält es sich mit allen Dienstleistungen, die Arbeiter direkt austauschen gegen das Geld andrer Personen und die von diesen Personen konsumiert werden. Es ist die Konsumtion der Revenu, die als solche immer in die einfache Zirkulation fällt, nicht des Kapitals. Indem der eine der Kontrahenten dem andern nicht als Kapitalist gegenübersteht, kann diese Leistung des Dienenden nicht unter die Kategorie der produktiven Arbeit fallen. Von der Hure bis zum Papst gibt es eine Masse solchen Gesindels. …}
(Marx leitet den Dienstleister vom Sklaven ab):
Im Sklavenverhältnis ist der Arbeiter nichts als lebendige Arbeitsmaschine, die daher einen Wert hat für andre oder vielmehr ein Wert ist. Das Arbeitsvermögen erscheint dem freien Arbeiter gegenüber in seiner Totalität selbst als sein Eigentum, eins seiner Momente, über das er als Subjekt übergreift und das er erhält, indem er es veräußert. […] Austausch vergegenständlichter Arbeit gegen lebendige Arbeit konstituiert noch nicht weder auf der einen Seite das Kapital noch auf der andren Seite die Lohnarbeit. Die ganze Klasse der sog Dienste vom Schuhputzer bis zum König fällt in diese Kategorie. Ebenso der freie Taglöhner, den wir sporadisch finden überall, wo [… die] Gemeinde sich auflöst in einzelne Elemente … [377)
Bei persönlichen Dienstleistungen wird der Gebrauchswert als solcher konsumiert, ohne aus der Form der Bewegung in die der Sache überzugehn. […] …selbst gesetzt, A zahle Geld für den Dienst, so ist dies keine Verwandlung seines Geldes in Kapital, sondern vielmehr Setzen desselben als bloßen Zirkulationsmittels, um einen Gegenstand des Konsums, einen bestimmten Gebrauchswert zu erhalten. Dieser Akt ist daher auch kein Reichtum produzierender, sondern umgekehrt Reichtum konsumierender Akt. Es handelt sich für A durchaus nicht darum, daß sich Arbeit als solche, eine gewisse Arbeitszeit, also Wert , in dem Tuch objektiviert, sondern daß ein gewisses Bedürfnis befriedigt wird. A ist nicht verwertend, sondern entwertend sein Geld, indem er [es] aus der Form des Werts in den des Gebrauchswerts übersetzt. […] Je öfter A den Austausch wiederholt, desto mehr verarmt er. […] Es bedarf keiner weitläufigen Auseinandersetzung, daß Geld konsumieren nicht Geld produzieren ist. (379)
Abgesehen von dieser seltsam fluiden Form der Arbeit in der Dienstleistung scheint es doch so, dass der Kapitalist durch Dienstleistung .… enteignet wird? Marx schreibt:
In der bürgerlichen Gesellschaft selbst gehört in diese Rubrik aller Austausch persönlicher Dienstleistungen — auch Arbeit für persönlichen Konsum, Kochen, Nähen etc., Gartenarbeit etc., bis hinauf zu den sämtlichen improduktiven Klassen, Staatsdiener, Ärzte, Advokaten, Gelehrte etc. — gegen Revenu in diese Kategorie. […] Es fällt aber niemandem ein zu denken, daß durch Austausch seiner Revenu gegen solche Dienstleistungen, d.h. durch seinen Privatkonsum, der Kapitalist sich als Kapital setzt. Er verausgabt vielmehr dadurch die Früchte seines Kapitals. (380)
Bis hierher händisch abgeschrieben vom Buch. Einige weitere Zitate übernehme ich vom Marx-Forum und Trendpartisan (hier und hier)
„Ein Schauspieler z. B. … ist hiernach ein produktiver Arbeiter, wenn er im Dienst eines Kapitalisten … arbeitet, dem er mehr Arbeit zurückgibt, als er in der Form des Lohns von ihm erhält, während ein Flickschneider, der zu dem Kapitalisten ins Haus kommt und ihm seine Hosen flickt, ihm einen bloßen Gebrauchswert schafft, ein unproduktiver Arbeiter ist. Die Arbeit des ersteren tauscht sich gegen Kapital aus, die des zweiten gegen Revenue (= Konsumausgaben). Die erstere schafft einen Mehrwert; in der zweiten verzehrt sich eine Revenue.“ K. Marx, Theorien über produktive und unproduktive Arbeit, MEW 26.1, 127.
„Eine Sängerin, die auf ihre eigene Faust ihren Gesang verkauft, ist ein unproduktiver Arbeiter. Aber dieselbe Sängerin, von einem Unternehmer engagiert, der sie singen lässt, um Geld zu machen, ist ein produktiver Arbeiter; denn sie produziert Kapital.“ K. Marx, Theorien über den Mehrwert I., MEW 26.1, 377.
„Endlich erlaubt die außerordentlich erhöhte Produktivkraft in den Sphären der großen Industrie, begleitet, wie sie ist, von intensiv und extensiv gesteigerter Ausbeutung der Arbeitskraft in allen übrigen Produktionssphären, einen stets größeren Teil der Arbeiterklasse unproduktiv zu verwenden …“ K. Marx, Kapital I, MEW 23, 469.
Finde ich enorm spannend, weil sich m.E. gegenwärtig nicht nur die Arbeitsprozesse zunehmend in diesem seltsam “fluiden” Zustand befinden, aus dem Marx sie retten wollte — sondern sich schon bei Marx anzudeuten beginnt, dass die Konzentration auf die vergegenständlichte Arbeit eine künstliche Abstraktion, der Wertätige mit seiner vergenständlichenden Arbeit — eine Randerscheinung. Denn was genau würde den dienstleistenden Holzhacker vom Werktätigen bzw. Wert-Tätigen scharf genug trennen? Wie gesagt — ich bin kein Marxist, finde nur an dieser Frage eine sinnvolle Anknüpfung und ein Befragen von marxistischen Kategorien dringend notwendig.
Zudem veranlasst es mich, demnächst doch noch über die Frage des Urheberrechts in Zeiten des Fluidums oder des Performats (Kusanowsky etwa hier) zu schreiben.
Universität als Kampfplatz, Hauptfach: Überleben
Juli 11th, 2010 § 2 comments § permalink
Reden wir nicht über Bildungsideale. Reden wir auch nicht über Chancengleichheit. Reden wir einfach nur davon, was für ein Zeichen die in der letzten Woche beschlossene Stipendienregelung (hier ein Artikel von Ministerin Schavan dazu) für die (bis zu) 160.000 besten Studenten eigentlich bedeutet.
Lässt man diese “Vorurteile” außer acht, könnte man ja durchaus versucht sein zu sagen: Eine Förderung der Begabtesten und Fleißigsten — kann man ja mal drüber nachdenken. Elternunabhängig — war schon immer eine Forderung bein BAföG. Nun sind 300 Euronen sicherlich ein gespielter Witz. Das ist nicht mal HartzIV. Nunja — aber Bildungsaufwände spielen bei Hartz IV ja eh keine bedeutende Rolle. Immerhin doch nett. Nett.
Das Signal heißt also: Studenten, strengt euch an — das zahlt sich für euch aus. Ist jetzt nicht das ganz klassisch-hehre Ideal. Zeigt aber eine Grundeinsicht, die zu lernen gar nicht früh genug begonnen werden kann. Leiste was — dann kannste dir » Read the rest of this entry «
Ihr seid doch alle Terroristen …!
Juli 6th, 2010 § Kommentare deaktiviert für Ihr seid doch alle Terroristen …! § permalink
Gerade erst durch Hinweis der besten Ehefrau von allen darauf gestoßen. Ein tolles Video zum Thema Überwachung.
Du bist Terrorist (You are a Terrorist) english subtitles from alexanderlehmann on Vimeo.
Gleichzeitig ist mir Heribert Prantls “Der Terrorist als Gesetzgeber. Wie man mit Angst Politik macht” (amazon) in die Hände gekommen, das mit viel Verve als » Read the rest of this entry «
Theaterintendanten vom Publikum wählen lassen?
Juli 5th, 2010 § Kommentare deaktiviert für Theaterintendanten vom Publikum wählen lassen? § permalink
Nachdem in den letzten Tagen wieder mal die ein oder andere Direktwahlsau durch den Blätterwald der Old School-Printmedien getrieben wurde (ich spare mir Links, es ging um den Bundespräsidenten und die Ministerpräsidenten), ging mir gerade die Frage durch den Kopf: Warum dürfen Theaterintendanten eigentlich nicht von ihrem Publikum gewählt werden? Will heißen von allen Bürgern der Stadt, zu der das Theater gehört, sowie allen außerhalb der Stadt wohnenden Abonnenten. Würde meines Erachtens die Identifikation mit dem Theater und seinem Programm enormst erhöhen. Vielleicht müsste dieses Votum nicht verbindlich sein für eine Findungskommission — aber der Begründung bedürfen, warum der Publikumsfavorit nicht gewählt wird.
Wie könnte das funktionieren?
- Die Findungskommission definiert ein Anforderungsprofil (mit öffentlicher Feedbackmöglichkeit) und die finanzielle Dotierung des Postens.
- Die Ausschreibung erfolgt.
- Bewerber müssen sowohl ihre Übereinstimmung mit dem Profil begründen (oder “sinnvolle” Abweichungen) und ein Grobkonzept » Read the rest of this entry «