April 4th, 2014 § § permalink
In der Aprilausgabe 2014 des kleinen, feinen Magazins POLAR “Kunst der Drastik” erscheint gerade mein Text “Warum so brutal? Tom Fontanas TV-Serie OZ und Dantes Göttliche Komödie”. Das Heft kann man hier bestellen. Meinen Beitrag (in mneiner Rohfassung) kann man sich am Ende dieses Postings herunterladen.
Es stehen, wie der Untertitel andeutet, die von Tom Fontana geschriebene TV-Serie OZ und Dante Alighieris Divina Commedia im Mittelpunkt, genauer gesagt die drastischen Schilderungen von Brutalität und ihre narrativen Funktionen. Die instrumentelle Gewalt bei Dante, die sich als Strafe für begangene Untaten spiegelbildlich zu diesen Taten verhält, damit die Gewalt rechtfertigt und mit “Sinn” auflädt, trifft auf die kontingente Gewalt in OZ, wo sich zwar ebenfalls Straftäter finden, deren Schreckenszustand in der Gefängnishölle aber eben nicht in erster Linie aus einer “sinnhaften” Strafzumessung herrührt, sondern geradezu gespenstisch zirkuliert und sich ihre Opfer fast zufällig sucht (warum “fast” — dazu im Text selbst mehr).
Tom Fontanas Serie OZ, gelaufen in den » Read the rest of this entry «
Februar 26th, 2014 § Kommentare deaktiviert für Bürgerliche Empörung nur im Internet? Falsch: Die Straße lebt. § permalink
In der Frankfurter Neuen Presse war gestern hier eine interessante Statistik zu sehen: die Zunahme angemeldeter Demonstrationen im Verlauf der letzten zehn Jahre. Im Hauptartikel liegt der Fokus auf Frankfurt. Ein weiterer Text stellt zudem einige Zahlen aus anderen Städten dar. Und das Ergebnis ist erstaunlich. Von 2004 bis 2012 hat sich die Zahl angemeldeter Demos in Frankfurt nahezu verfünffacht. Die gelegentlich zu hörende oder zu lesende Einschätzung, die #Aufschrei-Kultur des Netzes würde dazu führen, dass sich Protest zu einer Protestsimulation wandelt, dass also Unmut nur getwittert und damit entschärft würde, bestätigt sich nicht. Im Gegenteil.
Die FNP listet einige Berichte über Demonstrationen aus der letzten Zeit auf. Es finden sich beispielsweise:
- Demo gegen Nahrungsmittelspekulation (Link)
- Anti-Späh-Demo (Link)
- Solidaritätsdemo für die Türkei (Link)
- Blockupy-Großdemo (Link)
Als wichtigste Themen berichtet die FNP die Finanzkrise und den Ausbau dess Frankfurter Flughafens. Der Anstieg verblüfft — unter anderem auch den Frankfurter Soziologen Sieghard Neckel, den der Artikel dahingehend zitiert, dass seiner Einschätzung nach das Internet die Straßenprotestkultur offenbar nicht nur nicht vermindert, sondern sogar befördert.
Stuttgart, Berlin, Köln, München, Hamburg
Ähnliche Entwicklungen lassen sich, so die FNP in einem ergänzenden Artikel hier, auch in anderen Großstädten in Deutschland feststellen: » Read the rest of this entry «
Januar 25th, 2014 § § permalink
UPDATE 05.02.2014: Der Text ist jetzt in einer leicht überarbeiteten Form auf nachkritik.de zu finden: Auf dem Weg zum agilen Theater. Wer sich den Text hier herunterladen möchte (in der unbearbeiteten Vortragsfassung) bitte den Link am Ende dieses Artikels hier auf der Seite benutzen.
Auf Einladung der Dramaturgischen Gesellschaft hatte ich am 25.01.2014 die Ehre, bei der Jahreskonferenz mit dem Titel “wie wollen wir arbeiten?” einen Keynote-Vortrag halten zu dürfen. Diesen möchte ich hier — in der Vortragsfassung — zum Download anbieten.
Der Vortrag gliederte sich in 1+4 Teile:
Prolog
Im Prolog auf Basis der Statistiken des deutschen Bühnenvereins einige Zahlen, die — wie ich meine — eine deprimierende und für den Fortbestand der deutschen Stadttheaterlandschaft gefährliche SItuation erkennen lassen (in den Powerpoint-Slides enthalten).
Im Anschluss an Dirk Baecker dann die Frage: “Wozu Theater?” und eine vorläufige Rahmendefinition:
Theater ist der Ort der Gesellschaft in der Gesellschaft, an dem sich in Gesellschaft über Gesellschaft ästhetisch reflektieren lässt.
Kapitel 1
Ausgehend von einem — als These in den Raum gestellten — Verlust des Bezugs zwischen Theatern und der umgebenden Gesellschaft einige Ausführungen über die — bereits anbrechende und sich als Überforderung und Stress bemerkbar machende — nächste Gesellschaft und das zu ihr gehörige nächste Theater.
Kapitel 2
Ein eher kursorischer Ausflug zu den Themen dieses nächsten Theaters, das sich bei den Themen als dasjenige Theater darstellt, dass über die Mitweltzerstörung reflektiert.
Kapitel 3
Anknüpfend an das bereits recht alte Lamento über die formale Eingeschränktheit der Stadttheater besonders im vergleichzu den Arbeiten der freien Szene, einige Anmerkungen zu den Formaten des nächsten Theater.
Zudem Anknüpfung an neue Fernsehformate, in denen es mit neuen Arbeitsweisen (Stichwort “Writers Romm”) gelingt, dem scheinbar alten und bekannten Medium fernsehen ungeahnte neue Möglichkeiten zu eröffnen. Zudem ein Plädoyer für das komplexe Erzählen.
Kapitel 4
Eine mögliche und meines Erachtens sinnvolle Antwort auf die Tagungsfrage “wie wollen wir arbeiten”: Agilisierung der Abläufe und Reorganisation der internen Strukturen mit Kanban und Scrum.
Zusammenfassung “Agiles Theater” mit den folgenden Punkten:
Über die Dokumente:
Es handelt sich um die Powerpoint-Folien sowie um den Vortragstext (jeweils als PDF).
Das heißt: Es sind Texte, die für den mündlichen Vortrag geschrieben wurden — und entsprechend sind sie formatiert. Und sie orientieren sich nicht unbedingt an Lesbarkeit, sondern an Sprechbarkeit.
Die PDF’s stehen unter Creative Commons Namensnennung — Nicht kommerziell — Keine Bearbeitungen 4.0 International Lizenz.
Sie dürfen heruntergeladen, ausgedruckt, weitergeleitet werden. Kommerzielle Verwendung, Abdruck (auch gekürzt) bedürfen meiner vorherigen Einwilligung.-
Downloads
-
Hier können Sie sich die Slides ansehen und als PDF herunterladen:
Ich würde mich freuen, wenn Sie nach der Lektüre hier in einem Kommentar Ihre Meinung dazu äußern.
Januar 23rd, 2014 § Kommentare deaktiviert für Brandneuer Theatertext „Media Divina“ – hier direkt downloadbar § permalink
Hier können Sie sich meinen neuen Text „Media Divina“ direkt und kostenlos herunterladen.
» Read the rest of this entry «
Juni 28th, 2013 § Kommentare deaktiviert für Aufspaltung und Stabilisierung der Demokratie durch Fernsehen #MediaDivina § permalink
Ein Skyponat mit Klaus Kusanowsky bringt mich dazu einen Gedanken herunterzuschreiben, der mir schon länger durch den Kopf geht und der Teil eines größeren Projektes mit dem Arbeitstitel „Monitori te salutant – Überwachen und Fernsehen“ ist. Nämlich den Folgenden:
Nipkows „elektrisches Teleskop“, als das das Fernsehen hier bereits mehrfach beschrieben wurde (hier und hier), leistet die Ausstanzung aus dem potenziell wahrnehmbaren Kontinuum durch das Kameraobjektiv, die Markierung eines Ausschnittes als herausragend und zugleich die Übertragung dieses Bildes in einen unmarkierten Raum, d.h. in Räume, in denen Zuschauer vor ihren Heiligenschreinen die Nachrichten verfolgen.
Diese Struktur ist für die demokratische Verfassung von Staaten des späten 20. Jahrhunderts von fundamentaler Bedeutung. Lässt man nicht alleine wörtlich Demokratie aus Demos, den Beherrschten, und Kratos, den Herrschenden bestehen, so ist die Aufteilung in diese beiden funktionalen Positionen alles andere als selbstverständlich. Wie kommt es, dass eine Gruppe zu Kratos wird und in dieser Funktion stabilisiert wird, wie kann der Rest sich im unmarkierten Raum der Bevölkerung, des Demos, wiederfinden – wenn nicht (im späten 20. Jahrhundert jedenfalls) durch das Fernsehen?
Die Egalität der Bevölkerung für den Herrscher
Im vordemokratischen Zeitalter waren die Dinge klar: in die Herrschaft wurde der Herrscher hineingeboren, umgeben von einer Gruppe von potenziell Herrschaftsfähigen, mit eigenen (mehr oder minder begrenzten) Herrscherbefugnissen in begrenzten Territorien ausgestattet. Der Pöbel war durch dicke Mauern und bewaffnete Wächter ausschließbar. Dass überhaupt Herrschaft stattfand, dass absolute Macht (wenn schon kein Absolutismus) herrschte, musste der Herrscher von Zeit zu Zeit aktualisieren: Mittels Steuereintreibung und Armeeaushebungen etwa. Oder in Zwischen- und Friedenszeiten durch Erlasse und Verordnungen, die vervielfältigt in die letzten Winkel des Landes getragen und dort an Kirchen- oder Rathaustüren genagelt und von Kanzeln verlesen wurden. Dass diesen Verfügungen kaum praktische Bedeutung zukam, wie neuere Studien über den Mythos des Absolutismus zeigen, lag daran, dass der Zentralherrscher keine hinreichende Organisation hatte, um die Verbreitung und insbesondere Einhaltung der Verfügungen überprüfen und sich mitteilen zu lassen, keine lokalen Mächte in hinreichender Zahl, um überall die Einhaltung durchzusetzen. Die Verordnungen an ihren Nägeln waren der Existenzbeweis der Herrschaft. Die Nichteinhaltung, das Quittieren eines zentralen Edikts durch Achselzucken durch die Bevölkerung war seine Schwäche. In einem interessanten Aufsatz schreibt Achim Landwehr:
Die medialen Möglichkeiten der Publikation und Verbreitung solcher Befehle waren verhältnismäßig begrenzt und bestanden vornehmlich im Aushang und der öffentlichen Verlesung. Angsichts einer allgemein als gering zu veranschlagenden Alphabetisierung kam vor allem der Verlesung, ob sie nun vom Rathaus oder von der Kirchenkanzel vonstatten ging, ein recht hoher Stellenwert zu. Hier stellte sich aber ein weiteres, kaum zu unterschätzendes und auch zeitgenössisch bereits thematisiertes Problem: Wie ließ sich garantieren, daß beispielsweise nach » Read the rest of this entry «
Juni 22nd, 2013 § Kommentare deaktiviert für Die Trierer proben den Aufstand – eine Laien(theater)kritik § permalink
Dass es einen FC Bayern München gibt, ist kein Einwand gegen Feierabend- und Amateurfußball in zahllosen örtlichen Vereinen. Und dass letztere nicht auf dem Niveau des Ersteren spielen, eine Selbstverständlichkeit. Denn die zahllosen lokalen Vereine haben eine andere lokal-gesellschaftliche Funktion, als die Champions League Sportler.
Mit Laientheater ist es eine ähnliche Sache. Gewöhnt an die Hochämter der Bühnenkunst in professionellen Häusern, kann man recht schnell zu einer enttäuschten Einschätzung solcher Theateraktivitäten kommen und sich gelangweilt oder frustriert abwenden. Man kann sich aber auch den Eigengesetzen dieser vielleicht nicht einmal im emphatischen Sinne „künstlerischen“, sondern lokal gemeinschaftlichen Form widmen.
Die Trierer Produktion „Stadt in Aufruhr“, produziert für und gezeigt im Rahmen des Festivals „Maximierung Mensch 4:Mensch Marx“ der Universität und des Theaters Trier, ist ein solcher Anlass, die Bewertungskriterien professionellen Bühnentheaters zurückzustellen, um sich dem widmen zu können, was da tatsächlich an Spannendem geschah. Das soll hier versucht werden, weshalb es sich hier eigentlich nicht um eine Kritik handelt, sondern um eine Laienkritik.
Es fanden sich mehr als 60 Trierer (meine Zählung – Veranstalterangaben über 100) unter Anleitung der GRUPPE INTERNATIONAL zusammen, um „Stadt in Aufruhr“ zu geben. Nicht auf einer Bühne, sondern indem die Stadt selbst zur Bühne verwandelt, das Publikum zum Spaziergänger in einer Stadtführung wurde. Erschien der Beginn noch auf üblichem Laien-Niveau, wandelte sich die Aktion später plötzlich in Anderes.
Die ersten Akte: Von damals
Erste Spielstätte war die Kunstbaustelle „Tuftapolis“, ein etwas heruntergekommener Abenteuerspielplatz, auf dem Kinder in Kostümen des Michael aus Lönneberga, Batman, Robin und Pippi Langstrumpf Kleingruppen eine Führung gaben und den Besuchern gesprächig erzählten, was das damals alles war. „Damals“ (so verstand ich) ist das Trier der Gegenwart, denn die Inszenierung siedelte sich in der Zukunft des Jahres 2025 (in Anknüpfung an ein gerade veröffentlichtes Strategiepapier „Trier Zukunft 2025“ der Stadt) an – einer durchaus dystopischen, durchökonomisierten und in einer verelendeten und zutiefst in Reich und Arm gespaltenen Stadt.
Durch Seitengassen, an denen sich Bauankündigungen für Entertainment Center fanden, ging es zum zweiten Akt, einen Garagenhof. Dort wurde das Publikum (geschätzt über 100 Zuschauer) aufgeteilt auf verschiedene Garagen, in denen verkleidete Einzeldarsteller verarmte Trierer gaben, die von einer gemeinschaftlichen Aldi-Plünderung erzählten. Weiter dann auf einen Parkplatz, auf dem vier Darsteller sich als Opfer staatlicher Gewalt der jüngeren Gegenwart (Athen, Tunesien) und der entfernteren Trierer Vergangenheit (ein 1848 von der Polizei in Trier getötete Revolutionär) gaben und ihre Geschichte erzählten.
Der dritte Akt: Der Aufstand beginnt
Spannend wurde es direkt im Anschluss. Die Darsteller mischten sich unter die Zuschauer-Spaziergänger, drückten Dutzenden von ihnen Demo-Plakate mit der » Read the rest of this entry «
Mai 26th, 2013 § Kommentare deaktiviert für Zwangsvorstellungen: Bühnenverein will Theater zum UNESCO-Kulturerbe machen — hier die bessere, wirkungsvollere (und ältere) Idee! § permalink
Nachtkritik wusste vorgestern zu vermelden, dass der Deutsche Bühnenverein die deutsche Theaterlandschaft auf die Liste der bedrohten Irgendwasse bei der UNESCO, Theaterintendanten auf die rote Liste der aussterbenden Arten, den Deutschen Bühnenverein auf die UN-Liste der Vereine ohne zahlende Mitglieder setzen und durch Blauhelme schützen lassen, zu Besucherstatistiken auch vorbeifliegende Drohnen rechnen will. Das alles ist im inne des erhalts der deutschen Kultur- und Theaterlandschaft natürlich hoch sinnvoll, der Schritt in die richtige Richtung. Allerdings bleibt es weit hinter dem zurück, was Karl Valentin bereits vor Jahrzehnten vorschlug. Mit dem Titel: Zwangsvorstellungen. Kennt vermutlich jeder. Aber weils doch so schön ist, hier noch einmal:
Karl Valentin: Zwangsvorstellungen
Woher diese leeren Theater? Nur durch das Ausbleiben des Publikums. Schuld daran — nur der Staat. Warum wird kein Theaterzwang eingeführt? Wenn jeder Mensch in das Theater gehen muß, wird die Sache gleich anders. Warum ist der Schulzwang eingeführt? Kein Schüler würde die Schule besuchen, wenn er nicht müßte. Beim Theater, wenn es auch nicht leicht ist, würde sich das unschwer ebenfalls doch vielleicht einführen lassen. Der gute Wille und die Pflicht bringen alles zustande.
Ist das Theater nicht auch Schule, Fragezeichen!
Schon bei den Kindern könnte man beginnen mit dem Theaterzwang. Das Repertoire eines Kindertheaters wäre sicherlich nur auf Märchen aufgebaut, wie “Hänsel und Gretel”, “Der Wolf und die sieben Schneewittchen”.
In der Großstadt sind hundert Schulen, jede Schule hat tausend Kinder pro Tag, das sind hunderttausend Kinder. Diese hunderttausend Kinder » Read the rest of this entry «
Mai 14th, 2013 § § permalink
Dass Stadttheater nach dem Muster der Industrieproduktion des 19. Jahrhunderts auch heute noch weitestgehend organisiert sind, hatte ich gelegentlich etwa hier im Blog und auch mit Bezug auf den Stadttheater-Text von Matthias von Hartz auf nachtkritik in meinem Beitrag zur Stadttheater-Debatte auf nachtkritik vorgetragen. Das ist aber nur so sinnvoll, wie man beginnt, sich mit möglichen anderen Strukturen konkret zu befassen. Im Gespräch mit Nadine Portillo von der Schwankhalle kam ich dann dazu, mir konkret vorzunehmen, mich mit moderner Organisationstheorie zu beschäftigen, dem sogenannten “agilen” Prozess, der auch gerne mit dem Stichwort Scrum in Verbindung steht.
Sinn der Auseinandersetzung ist natürlich kein selbstzweckhafter Innovatismus, sondern die Befragung, ob und wie der Einfluss solcher Organisations- und Produktionsmethoden sich im Stadttheater fruchtbar machen ließe. Als Gedankenspiel.
Mit folgenden beiden Büchern leg ich mal los und nehme sie mit in den Urlaub. Mal schauen.
Nachtrag: Sehe gerade erst, dass Christian Henner-Fehr darüber schon vor zwei Jahren Interessantes im Kulturmanagement-Blog geschrieben hat: Hier.
April 21st, 2013 § Kommentare deaktiviert für Schillers weltbedeutende Bretter, Zeitung, Fernsehen (ein gedanklicher Mäander) #MediaDivina § permalink
Die Formulierung Schillers über die „Bretter, die die Welt bedeuten“ ist eine stehende Redewendung geworden. Weniger bekannt, aber durchaus aufschlussreich ist der Zusammenhang, in dem diese Formulierung stand. Interessant in sich selbst, interessant, da sie hilft, einen epochalen Bruch in der Nachfolge zu markieren, interessant auch, weil sie eine durchaus schillernde Dimension des „Bedeutens“ eröffnet.
An die Freunde
Lieben Freunde! Es gab schönre Zeiten
Als die unsern — das ist nicht zu streiten!
Und ein edler Volk hat einst gelebt.
Könnte die Geschichte davon schweigen,
Tausend Steine würden redend zeugen,
Die man aus dem Schoß der Erde gräbt.
Doch es ist dahin, es ist verschwunden, » Read the rest of this entry «
April 17th, 2013 § Kommentare deaktiviert für Unterm Strich zahl’ ich — mich dumm und dämlich. Stairway to Schuldenfalle mit der Postbank. § permalink
Heute morgen flatterte mir von meinen Kreditinstitut Postbank ein wunderschönes Angebot in den Briefkasten: Weil man doch im Frühjahr einfach raus muss und “was erleben” will, aber doch so die eine oder andere böse Zahlung anfallen kann, soll ich doch bitteschön gleich mal unterschreiben, dass ich für meine Kreditkarte die Teilzahlungsfunktion aktiviert haben möchte. Die nämlich ist ein tolles Angebot: Ich zahle von meinem Gesamt-Saldo am Ende des Monats nur tolle 10% zurück. Und das kostet auch nur 3,99% Zinsen. Dufte Sache. Geld ausgeben — und nur 10% zurückzahlen.
Das Kleingedruckte (bei der Postbank immer GANZ wichtig) schafft allerdings etwas mehr Klarheit. Die 3,99% gibts nur für sechs Monate als Aktionszinssatz. Danach — springt der Zinssatz auf fantastische 15,77%. Das darf man sich gerne auf der Portemonnaie-Lasche zergehen lassen. Ein Kreditzins in Höhe von fast 16%. Freundlicherweise legt die Postbank noch eine Beispielrechnung für einen Kreditbetrag über 500 Euro bei. Ich schnappte mir den Taschenrechner und zählte die Tilgungsraten zusammen: aus den 500 Euro werden in 12 Monaten 518,52 Euro. Das nennen wir dann mal einen satten Zins.
Natürlich weiß die Postbank, dass es hier nicht um 500 Euro-Beträge geht. Wäre » Read the rest of this entry «