“Das Theater ist tot” — Brecht

Januar 24th, 2010 § Kommentare deaktiviert für “Das Theater ist tot” — Brecht § permalink

Das Thea­ter mag in den letz­ten Jah­ren eini­ge ver­ein­zel­te erträg­li­che Auf­füh­run­gen gehabt haben, ein oder zwei Leu­te, die in einem neu­en Thea­ter Gutes leis­ten könn­ten, mögen ihre Eig­nung gezeigt haben. Aber im gan­zen ist das Thea­ter so tot, als es nur sein kann. Das ist eine unan­ge­neh­me Auf­fas­sung für alle, die noch beim Thea­ter sind, aber eine auch noch so gemä­ßig­te Zufrie­den­heit mit dem Thea­ter, so wie es jetzt ist, wäre ledig­lich der Beweis einer bekla­gens­wer­ten Anspruchs­lo­sig­keit. Ja, jedes kleins­te Zei­chen von Zufrie­den­heit mit die­sem Thea­ter bei einem, der drin war, wür­de nur sei­ne Uneig­nung für wirk­li­ches Thea­ter klar erwei­sen. Und die all­ge­mei­ne unge­schmink­te Unzu­frie­den­heit, die immer mehr um sich greift, ist dar­um das ein­zi­ge Zei­chen von Zukunft, die das Thea­ter viel­leicht noch hat.

Brecht, 1926/27 (Schrif­ten Bd 21, S.133f)

Hm. Zeit, Brecht inten­si­ver zu lesen. Irgend­wie war er ein Blog­ger. Und Nacht­kri­tik wär ver­mut­lich nach sei­nem Geschmack gewesen …

Liebeserklärung

Januar 22nd, 2010 § Kommentare deaktiviert für Liebeserklärung § permalink

.. an nachtkritik.de . Nicht so sehr wegen der Arti­kel. Jaja, gut gut. Arti­kel. Kri­ti­ken. Klug, reflek­tiert, manch­mal bes­ser, manch­mal weni­ger gut geschrie­ben. Meis­tens bes­ser als die meis­ten ande­ren Kritiken.

Son­dern wegen der Kom­men­ta­re. Ja — Falk Rich­ter hat recht, die­sem Furor unsi­cher ent­ge­gen zu tre­ten. Ja — ich bin gespannt, wie’s mir geht, wenn mein Name auf­tau­chen soll­te könn­te wür­de dürf­te müss­te. Abwar­ten. ABER: Die Ver­ve, die Lei­den­schaft und die Uner­bitt­lich­keit, mit der hier rund ums Thea­ter, über Thea­ter, für und wider Thea­ter oder Auf­füh­run­gen gefoch­ten, geprü­gelt, gepö­belt, gestrit­ten wird — ist aller Lie­be wert.

Wenn die­ses Feu­er auf den Thea­ter­be­trieb über­grif­fe, Thea­ter wie­der begin­nen wür­den, die Lust an der Pro­vo­ka­ti­on und der Aus­ein­an­der­set­zung als hohes Gute zu emp­fin­den — dann wür­de der schla­fen­de Dra­che wie­der zu Leben erwa­chen. Und viel­leicht nur ein ganz sub­jek­ti­ves Gefühl: Die Zeit des Thea­ters kehrt zurück. Die Ansprü­che und Erwar­tungs­hal­tun­gen an Thea­ter stei­gen. Und das ist auch gut so! Und auf nacht­kri­tik bricht der Mor­gen an.

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