Postdrama — warum?

Oktober 15th, 2009 Kommentare deaktiviert für Postdrama — warum?

Noch als die­ses Blog instal­liert wur­de, war die eigent­li­che Absicht, Thea­ter zu kri­ti­sie­ren und wo nötig zu schmä­hen für die Lan­ge­wei­le, die all über­all um die dick­ver­mau­er­ten Häu­ser wölkt. Viel­leicht sind sie im Inners­ten kurz­wei­lig und auf der Höhe der Zeit (ihr viel­leicht sogar vor­aus).  Von außen betrach­tet aber wecken sie den Ein­druck his­to­ri­scher Muse­en. Das 19. Jahr­hun­dert fei­ert fröh­lich Pre­mie­re jeden Tag (und das wäre noch fast die neu­zeit­lichs­te Peri­ode). IbsenStridbergTschechow­Hor­vath und wie die gan­zen Unto­ten hei­ßen mögen wesen auf den Bret­tern die längst nichts mehr bedeu­ten (wür­den sie doch wenigs­tens Nichts bedeu­ten, wo sie Welt schon lan­ge nicht mehr be-deu­ten und mit Deu­tung ver­se­hen kön­nen) vor sich hin.

Wie gesagt: Das war gera­de noch das Motiv Und wäh­rend es sich instal­lier­te, das Word­Press, änder­te es sich. Zumin­dest par­ti­ell. Denn zur Kri­tik gestellt gehö­ren natür­lich nicht die thea­tra­len Ansät­ze, die sich post­dra­ma­tisch geben. Son­dern die noch viel zu dra­ma­ti­schen Ansät­ze der gegen­wär­ti­gen Stück­schrei­be­rei. Wie­der­um hier eine Kor­rek­tur: Man­gels Kennt­nis der gegen­wär­ti­gen Stück­wer­ke gehö­ren die Grund­la­gen dra­ma­ti­schen Schrei­bens auf den Dra­ma­tisch gewor­fen, seziert, obdu­ziert, kre­miert und beer­digt.  Das Dra­ma ist tot­lang­wei­lig. Es zei­tigt das Post­dra­ma. Nicht aus modi­schen Grün­den. Zeit ist für das Post­dra­ma, weil die Zeit nicht mehr dra­ma­tisch und eben des­we­gen schon nicht mehr Zeit ist. Exit tem­pus ipse. Incipt postdrama.

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