Sarrazin — ein muslimischer Migrant???

August 27th, 2010 Kommentare deaktiviert für Sarrazin — ein muslimischer Migrant???

Irgend­wie scheint mir gera­de (ein noch nicht hin­rei­chend aktisch beleg­ba­res) ein auf­blü­hen­des Inter­es­se am Rech­ten und Radi­ka­len bemerk­bar zu sein. So quen­gel­te kürz Nor­bert Blotz (hier) im Tages­spie­gel. “Nor­bert Bolz sieht im poli­ti­schen Spek­trum ein Vaku­um auf der Rech­ten.” Anders als ver­mu­tet ver­or­tet er das Vaku­um aber nicht in den rech­ten Köp­fen, son­dern sieht auf der Rech­ten ein Vaku­um. Nunja.

Der Meis­ter Sar­ra­zin nun wir­belt brau­nen Staub mit sei­nem Buch und einem Inter­view auf, das eben­falls im Tages­spie­gel (hier)  mit der hübsch viel­deu­ti­gen Über­schrift “Es gibt Gren­zen des Intel­lekts” zu fin­den ist. In der Ein­lei­tung poin­tiert der Tages­spie­gel: Deutsch­land ver­dum­me, weil die Unter­schicht und mus­li­mi­sche Migran­ten zu vie­le Kin­der krie­gen, meint Ber­lins frü­he­rer Sena­tor Thi­lo Sarrazin.

Hm. Mus­li­mi­sche Migran­ten. Kin­der. Nach­fah­ren. Kus­anow­sky hat in einem schö­nen Arti­kel über Skan­da­li­sie­rungs­ri­tua­le (hier) der Dis­kus­si­on in sei­ner Über­schrift eine Dimen­si­on abge­won­nen, die ich ger­ne einen Schritt wei­ter trei­ben möch­te. Kus­anow­skys Zei­le: “Muez­zin und Sar­ra­zin — Die Reim­form moder­ner Ver­stän­di­gungs­pro­zes­se.” Muez­zin Sar­ra­zin. Hass­pre­di­ger aller­or­ten. Man kann ein­fach eine Goog­le-Suche nach der Her­kunft des Namens “Sar­ra­zin” anstel­len. Klingt doch schon nach Sarazener

Sara­ze­nen ist ein Begriff, der ursprüng­lich einen im Nord­wes­ten der ara­bi­schen Halb­in­sel sie­deln­den Volks­stamm bezeich­ne­te. Im Gefol­ge der isla­mi­schen Expan­si­on wur­de der Begriff in latei­ni­schen Quel­len und im christ­li­chen Euro­pa als Sam­mel­be­zeich­nung für die mus­li­mi­schen Völ­ker, die ab ca. 700 n.Chr. in den Mit­tel­meer­raum ein­ge­drun­gen waren, ver­wen­det, meist in angst­ge­präg­tem Sinn. Obgleich die­ser Begriff noch heu­te zuwei­len in his­to­ri­schen Dar­stel­lun­gen als Bezeich­nung für Mus­li­me ver­wen­det wird, ist die­ser Gebrauch geschichts­wis­sen­schaft­lich nicht kor­rekt, da es sich um einen „asym­me­tri­schen Gegen­be­griff“ (Rein­hart Koselleck) han­delt und über­dies häu­fig nicht klar wird, wel­che mus­li­mi­sche Macht (Fati­mi­den, Ziri­den, Abba­si­den etc.) kon­kret damit gemeint ist. (Wiki­pe­dia)

Naja — könn­te ja zufäl­li­ger Gleich­klang sein. Fra­gen wir also bei denen nach, dies wis­sen müs­sen. Den Genea­lo­gen, die sich die­ser Fra­ge bereits vor zwei Jah­ren wid­me­ten und dort am 18.April 2008 (hier — User Charles Quint) zum Ergeb­nis kamen:

Lt. einem Bericht des Maga­zins “Stern” (15. 10. 2009) stammt der ehe­ma­li­ge Ber­li­ner Finanz­mi­nis­ter und heu­ti­ge Bun­des­bank-Vor­stand Thi­lo Sar­ra­zin aus einer sabäi­schen Fami­li­en, die über Nord­afri­ka und Spa­ni­en nach Frank­reich gelang­te und sich dort mit Huge­not­ten “ver­misch­te”. Daher dürf­te die Namens­be­deu­tung im Fran­zö­si­schen zu fin­den sein:

Franz. sar­ra­zin / sar­ra­sin =
1. eine Per­son, die zur mus­li­mi­schen Bevöl­ke­rung des Mit­tel­al­ters gehörte
2. Buchweizen

Buch­wei­zen — passt zu Sar­ra­zin, der in sei­nen Druck­wer­ken der­ar­ti­ge Grüt­ze ver­brei­tet. Aber mus­li­mi­scher Bevöl­ke­rer des Mit­tel­al­ters? Ein­ge­wan­dert aus dem im heu­ti­gen Jemen gele­ge­nen Saba? Nach Frank­reich. Nach Deutsch­land. Ein mus­li­mi­scher Migrant?

Herr Sara­zin — reden Sie in Ihrem Buch viel­leicht .… über sich selbst? Wenn die Kin­der dum­mer Mus­li­me dumm blei­ben. Dann doch auch die Kin­des­kin­der­kin­der­kin­der­kin­der. Wahr­schein­lich sinkt ja gar noch die Intel­li­genz durch anhal­ten­den Nicht­ge­brauch in der Wüs­te. In Frank­reich — sowie­so. Die knus­pern ja sogar … Froschlen­den. Mon Dieu (das ist fran­zö­isch und heißt “mein Gott”). Der Sar­ra­zin, ein mus­li­mi­scher Kon­ver­tit. Haben Sie viel­leicht “recht­gläu­big” mit ““rechts gläu­big” ver­wech­selt? Schwie­rig mit die­sem Buch­sta­ben. Sagen die ande­ren Ein­wan­de­rer ja auch. Aber da das ja ein gene­ti­sches Pro­blem ist, wie Sie mei­nen, machts gar kei­nen Sinn, Sie zu beleh­ren. Sie kön­nens nicht durch­drin­gen. Armes Dummerle.

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