Sich Gesellschaft leisten — funktioniert.

Juni 14th, 2011 Kommentare deaktiviert für Sich Gesellschaft leisten — funktioniert.

In der taz vom Wochen­en­de fin­det sich hier die­ser kur­ze Infotext:

Wirt­schaf­ten ohne Wachs­tum II: Die Saway­a­ka Wel­fa­re Foun­da­ti­on in Japan, in den Neun­zi­gern gegrün­det von Ex-Jus­tiz­mi­nis­ter Tsu­tomu Hot­ta, eta­blier­te ein geld­lo­ses Pfle­ge­sys­tem mit mitt­ler­wei­le über drei Mil­lio­nen Mit­glie­dern. “Fure­ai Kip­pu” heißt “Pfle­ge-Bezie­hungs-Gut­schrift” und ist das welt­größ­te Zeit­tausch­sys­tem. Wer Pfle­ge­be­dürf­ti­gen hilft, kriegt die Stun­den auf sei­nem Zeit­kon­to gut­ge­schrie­ben. Die Gut­schrift kann er oder sie spä­ter gegen Pfle­ge­diens­te ein­tau­schen oder an Ver­wand­te über­tra­gen. Eine Stun­de bleibt eine Stun­de — ohne Zins und Inflation.

Klas­se Sache — die Stun­den, die ein­ge­setzt wer­den, um die eige­ne Groß­mutter zu pfle­gen, kön­nen kon­ver­tiert wer­den in die eige­ne Pfle­ge durch irgend­wen. Ori­gi­nä­re Wert­schöp­fung aus Schuld­ver­schrei­bun­gen der Groß­mutter gegen­über dem Dienst­leis­ter, der die­se Schuld­ver­schrei­bun­gen und damit die Schuld der Groß­mutter, die sich aus der kör­per­li­chen Hin­fäl­lig­keit ablei­tet, an die Kin­der oder Enkel wei­ter­rei­chen kann, um selbst Pfle­ge zu erhal­ten. Trotz alle­dem bedarf es eines wei­te­ren Bewer­tungs­me­cha­nis­mus — denn ähn­lich der Rein­heit des Gol­des im Gold­stan­dard, ist hier natür­lich die Effi­zi­enz der Arbeit frag­lich. Es las­sen sich durch Müßig­gän­ge­rei gar vie­le Stun­den ansam­meln — wäh­rend der Effi­zi­en­te in einer Stun­de alles erle­digt. Wer kann das Bemes­sen? Was ist die ulti­ma­ti­ve Zähl­ein­heit (die blo­ße Zeit kann es nicht sein).

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