Die geradezu lacan’sche Illusion personaler Tiefe, die insbesondere durch einen bestimmten, von Stanislawski geprägten Stil des Sprechens erzeugt wurde, kann durch das Konzept des Netzes nachhaltig erschüttert werden, ohne dabei bestimmte Zusammenhänge aufgeben zu müssen, die zu der Vorstellung von Oberfläche und Tiefe geführt haben. Letztlich also die Einsicht, das in der gegenwärtigen Situation immer ein Überschuss vorhanden ist, der allein durch das Kraftfeld besagter Situation nicht aufgefangen wird. Der Hintergedanke. Der versteckte Wunsch. Das Unausgesprochene, Ungesagte, Unsagbare. Usw.
Die Person als Netzknotenpunkt gehört in der Situation nicht nur zu einem Gewebe, das die Situation bestimmt. Sie ist vielmehr Knotenpunkt vieler, nicht unbedingt miteinander verwobener Netze. Schnittpunkt vieler Netze in vielen Raumebenen. Jedes dieser Netze radikal flach und zweidimensional. Aber durch ihre Ansiedlung im Raum in der Lage, die alte Vorstellung der Tiefe aufzunehmen – die allerdings nur solange Tiefe ist, wie ein Netz senkrecht zum gegenwärtig betrachteten Situationsnetz steht. Stellen wir uns ein Netz vor, das in unserer » Read the rest of this entry «