Banken-Tribunal in der Volksbühne, Wuppertaltribunal auf Nachtkritik

April 7th, 2010 § Kommentare deaktiviert für Banken-Tribunal in der Volksbühne, Wuppertaltribunal auf Nachtkritik § permalink

Eigent­lich woll­te ich schon seit Tagen Über­le­gun­gen zu der Fra­ge pos­ten, ob das Wup­per­ta­ler und ander­or­ti­ge Thea­ter­ster­ben auf Mord oder Selbst­mord zurück­zu­füh­ren ist. Eine Debat­te, die auf Nacht­kri­tik gewohnt kon­tro­vers und lei­den­schaft­lich geführt wird, mei­nes Erach­tens nur die eigent­li­che “Lei­den­den” die­ser Schlie­ßun­gen nicht hin­rei­chend in Betracht zieht. Denn wem gehört und zu wel­chem Zweck gibt es Thea­ter in Wup­per­tal — wenn nicht zuguns­ten der Bür­ger Wup­per­tals. Und eigent­lich wäre zu fra­gen, war­um zwar über 50 Thea­ter anrei­sen, um Soli­da­ri­tät mit ihren von Arbeits­platz- und Kunst­aus­übungs­ver­lust bedroh­ten Kol­le­gen zu demons­trie­ren — aber die Wup­per­ta­ler nicht lau­ter wer­den, weil man ihnen ihr Thea­ter weg­neh­men will. Es wäre an den Wup­per­ta­lern. Viel­leicht aber ist den Wup­per­ta­lern der Erhalt von Schwimm­bä­dern wich­ti­ger als ihr Thea­ter? Ich hab kei­ne Ahnung, war nie in Wup­per­tal. Des­we­gen bie­ge ich hier ab, um zum eigent­li­chen The­ma des Pos­tings zu kom­men. Und weil ich lei­der noch nicht wie­der fit genug bin, um solch eine Debat­te wirk­lich zu führen.

Über­le­ben wer­den mei­nes Erach­tens nur Thea­ter, die es schaf­fen, in ihrer Stadt eine sol­che stadt­ge­sell­schaft­li­che Rele­vanz zu ent­fal­ten, dass Poli­tik (die sich bekannt­lich ger­ne an den Schwächs­ten ver­greift), sich nicht traut, sie anzu­grei­fen. Ich glau­be nicht, dass das über Neu­in­ter­pre­ta­tio­nen von Tex­ten des klas­si­schen Kanons mach­bar ist. Nicht mal mit einem noch so inno­va­tiv dar­ge­stell­ten Hor­vath. Die Zei­ten sind anders als je zuvor. Und dem nach­zu­ge­hen wür­de Thea­ter rele­vant machen. Und damit zum The­ma des Pos­tings: Ich fin­de es enorm span­nend, dass die Volks­büh­ne zusam­men mit Attac ein Ban­ken­tri­bu­nal (Fly­er, Ankla­ge­schrift via nach­denk­sei­ten) in der Tra­di­ti­on Rus­sels ver­an­stal­ten will. Ist das noch Thea­ter — post­dra­ma­tisch hin oder her? Springt das nicht noch sogar über Rimi­ni hin­aus? Ist das über­haupt Kunst? Egal! Denn was hier ange­sto­ßen wird, ist ein offe­nes Nach­den­ken. Ein Zuge­hen auf das Gegen­wär­ti­ge, wie es Thea­tern bes­tens ansteht. Wenn es kei­ne Stü­cke gibt, die es leis­ten, die » Read the rest of this entry «

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