Im Nachgang zu den letzten Postings zur Wirtschaftswissenschaft: würde der Homo Oeconomicus Arbeit aufnehmen, wenn er auch ohne zu arbeiten leben könnte? Will heißen: kann ein Neoklassiker eigentlich verstehen, dass Menschen arbeiten wollen — jenseits von “Anreizmechanismen”, an die vermutlich nicht einmal mehr Meerschweinchenfreunde glauben. Oder wird der Neoklassiker nicht einräumen müssen, dass eine strikte Arbeitsverweigerung bei gleichzeitigem Hartz IV-Bezug hochgradig rational ist?
Er wird es einfach nicht verstehen. Diese dritte Dimension kommt in seiner zweidimensionalen Welt einfach nicht vor. Vielleicht können wir diesen armen geistig beschränkten Herrschaften ein wenig helfen? Kamerakind Guido, der gestern wieder ganz arg putzig aber erfolglos versuchte, eine erwachsene Stellungnahme zur Frage des Afghanistan-Krieges abzugeben, bedarf der Hilfe. Um zu verstehen, was in seinem fiktionsbasierten Weltbild nicht vorkommt. Dass Menschen Lust (irrational!) zur Arbeit haben können. Würde ein Homo Oeconomicus eigentlich ins Fitnessstudio gehen?