Noch als dieses Blog installiert wurde, war die eigentliche Absicht, Theater zu kritisieren und wo nötig zu schmähen für die Langeweile, die all überall um die dickvermauerten Häuser wölkt. Vielleicht sind sie im Innersten kurzweilig und auf der Höhe der Zeit (ihr vielleicht sogar voraus). Von außen betrachtet aber wecken sie den Eindruck historischer Museen. Das 19. Jahrhundert feiert fröhlich Premiere jeden Tag (und das wäre noch fast die neuzeitlichste Periode). IbsenStridbergTschechowHorvath und wie die ganzen Untoten heißen mögen wesen auf den Brettern die längst nichts mehr bedeuten (würden sie doch wenigstens Nichts bedeuten, wo sie Welt schon lange nicht mehr be-deuten und mit Deutung versehen können) vor sich hin.
Wie gesagt: Das war gerade noch das Motiv Und während es sich installierte, das WordPress, änderte es sich. Zumindest partiell. Denn zur Kritik gestellt gehören natürlich nicht die theatralen Ansätze, die sich postdramatisch geben. Sondern die noch viel zu dramatischen Ansätze der gegenwärtigen Stückschreiberei. Wiederum hier eine Korrektur: Mangels Kenntnis der gegenwärtigen Stückwerke gehören die Grundlagen dramatischen Schreibens auf den Dramatisch geworfen, seziert, obduziert, kremiert und beerdigt. Das Drama ist totlangweilig. Es zeitigt das Postdrama. Nicht aus modischen Gründen. Zeit ist für das Postdrama, weil die Zeit nicht mehr dramatisch und eben deswegen schon nicht mehr Zeit ist. Exit tempus ipse. Incipt postdrama.