Es gab ja hier im Blog in den letzten Jahren durchaus einige Beiträge zum Thema Digitalökonomie (hier der Kategorie-Link) und den damit anstehenden revolutionären Veränderungen. Nicht zuletzt deswegen wurde hier ja auch das virtuelle “Institut für Digitalökonomie” gegründet. Die Möglichkeiten, die etwa Facebooks Credits (auch wenn inziwschen wietgehend eingestellt) hat, habe ich hier beschrieben. Die Ähnlichkeit zwischen Finanzwesen und Musikindustrie etwa hier. Über die fantastischen Möglichkeiten von mobile Payment, wie sie in Afrika zu sehen sind, hier.
Inzwischen scheint der Gedanke an die fundamentalen Veränderungen (übrigens auch in Schuld und Schein zu finden), die gerade dabei sind, ihre Kraft zu entwickeln, offenbar auch in den Köpfen oder zumindest den limbischen Systemen der Bankentscheider angelangt. Als Ergebnis einer neuen Studie von Steria Mummert und F.A.Z.-Institut ist zu lesen:
Die klassischen Banken sehen sich immer stärker von branchenfremden Wettbewerbern bedroht. Insbesondere Bezahlsysteme im Internet gefährden ihr Geschäft. Dieser Ansicht sind 57 Prozent der Entscheider in deutschen und österreichischen Kreditinstituten. (Quelle)
Nun ist es ja durchaus nicht unüblich, dass Schiffskapitäne die Spitze des Eisbergs fixieren und sich darum sorgen. Leider aber ist ähnlich wie bei Eisbergen auch bei den Veränderungen der Finanzindustrie der größte Teil noch unter der Wasserlinie. Tauchte man ab und sähe sich die ganzen Ausmaße an, man wäre nicht nur besorgt. Man würde die Rettungsboote klarmachen.
Hier gibt es übrigens auch noch eine kleine Zusammenfassung von Stefan Schulz im F.A.Z. Feuilleton (warum eigentlich im Feuilleton, das lesen die Banker doch nicht …)