Gerade erst gefunden: ein ziemlich guter Text auf theaterforschung.de über “Maximierung Mensch” in Trier. Mit einer ebanfalls sehr positiven Besprechung von SGL. Ich erlaube mir ein Zitat:
[…Der] Text ist in der Typoskriptfassung eine aus vielen nebeneinander arrangierten Textspalten bestehende Mammut-Partitur, in der die Mitspieler/Marktteilnehmer immer wieder mehrstimmig, gleichzeitig oder versetzt, chorisch oder polyfon ihre Angebote oder Nachfragen artikulieren und verhandeln. Der Autor hat den dramaturgischen Ablauf seiner ökonomischen Utopie an den fünf Levels des Computerspiel ‚Unreal Tournament‘ orientiert. Die einleuchtende Zugriffsweise der Uraufführung hat aus [den] Textmassen eine 90 minütige Trierer Fassung konstruiert, die sie in einer ehemaligen Maschinenhalle im Industriegebiet einrichtete. Als Spielort wäre angesichts der Dienstleistungsgesellschaft in ‚Sich Gesellschaft leisten‘ eher ein Börsensaal, eine Zeitarbeitsvermittlungsagentur, der Handelsraum einer Bank oder ein Bordell angemessen gewesen – doch sind diese Dienstleistungs-Räume in Trier vermutlich alle noch ausgelastet in Betrieb und stehen im Gegensatz zu einer Maschinenhalle dem Theater nicht zur Verfügung. Das Zusammenleben in Schmidts Sozialdrama (das eher eine postdramatische Partitur über postsoziale Zustände zu sein scheint) gleicht gerade auch im Privaten einem permanenten Börsenszenario. Nicht nur zeitnahe Tauschangebote werden ausgerufen und abgewickelt, es wird auch mit Optionen und Privat-Schuldscheinen gehandelt. Der Text ist ein ästhetisch anspruchsvoller Kommentar zur zunehmenden Durchökonomisierung aller Lebensbereiche. Das Stück passte wie ein Auftragswerk (das es nicht war) ins Konzept des Maximierung-Mensch-Festivals. Seine Trierer Uraufführung war ein gelungener Theaterabend; auf weitere Inszenierungen dieses ausladenden postdramatischen Textes darf man gespannt sein.
Hier gibts den Ganzen Artikel von Bernd Blascke
Ich bin kein Marxist. Aber mir scheint Marxens Denken eines der Fruchtbarsten zu sein — wenn ich auch glaube, dass er wesentliche, für die Gegenwart beherrschend werdende Verhältnisse ignoriert oder ausgeblendet hat. Das Wichtigste dieser Felder ist das Gebiet der Dienstleistungen — zu der die Industriegesellschaft der Marx-Zeit sich nunmehr entwicklen soll und wird. Dazu fand ich bei Marx einige Passagen, die ich im Folgenden weitgehend unkommentiert wiedergeben will.
Warum? Weil der Wechsel von der Industrie- zur Dienstleistungsgesellschaft mit einer Art “Immaterialisierung” einher geht. Bei Marx findet die Konzentration auf die sogenannte “vergegenständlichte Arbeit” statt, d.h. im Wesentlichen eine Arbeit, die einen physischen Gegenstand verändert und sich darin “speichert” als handele es sich um eine Batterie, die durch die Arbeitsenergie des Arbeiters aufgeladen wird. Daraus leiten sich die Definition des Kapitalisten als Besitzers der Produktionsmittel, des Genießers des Mehrwerts und des Befehlshabers ab. Wenn nun aber das Werkstück und die Vergegenständlichung der Arbeit schwindet, der Auftraggeber direkt die Verrichtung des Auftragnehmers entlohnt, seine Dienste in Anspruch nimmt, ohne dass er für das materielle Geld ein materielles Gut erhält, verdrehen sich die Verhältnisse. Der Auftragnehmer kann etwas, das sich der Auftraggeber wünscht (als Kunde) — und ist bereit dafür zu bezahlen. Am Ende der Leistung (nehmen wir eine Massage) ist das Bezahlte weg. Und der Auftraggeber muss wiederkehren, um die Leistung erneut in Anspruch zu nehmen. Über das Produktionsmittel (das Vermögen, Boltanski/Chiapello würden sagen: die Kompetenz) verfügt der Auftragnehmer, von dem der Auftraggeber insofern abhängiger ist als der Kapitalist vom Arbeiter am Werkstück.
Aus MEW BD. 42 — Ökonomische Manuskripte 1857/58(Alle Fettungen vom mir; Kursivierungen im Original)
Der einzige Unterschied von der vergegenständlichten Arbeit ist die nicht vergegenständlichte, sondern sich noch vergegenständlichende, die Arbeit als Subjektivität. Oder die vergegenständlichte, d.h. als räumlich vorhandne Arbeit kann auch als vergangne Arbeit der zeitlich vorhandnen entgegengestellt werden. Soweit sie als zeitlich, als lebendig vorhanden sein soll, kann sie nur als lebendiges Subjekt vorhanden sein, in dem sie als Fähigkeit existiert, als Möglichkeit; als Arbeiter daher. Der einzige Gebrauchswert daher, der einen Gegensatz zum Kapital bilden kann, ist die Arbeit. {und zwar wertschaffende i.e. produktive Arbeit. Diese Nebenbemerkung ist vorweggenommen; muß erst entwickelt werden; by and by. Arbeit als bloße Befriedigung von unmittelbaren Bedürfnissen hat gar nichts mit dem Kapital zu tun, da es sie nicht sucht. Wenn ein Kapitalist sich Holz hacken läßt, um sein mutton zu rösten, so verhält sich nicht nur der Holzhacker zu ihm, sondern er zum Holzhacker im Verhältnis des einfachen Austauschs. Der Holzhacker gibt ihm seinen Dienst, einen Gebrauchswert, der das Kapital nicht vermehrt, sondern worin es sich konsumiert, und der Kapitalist gibt ihm eine andre Ware dafür unter der Form von Geld. So verhält es sich mit allen Dienstleistungen, die Arbeiter direkt austauschen gegen das Geld andrer Personen und die von diesen Personen konsumiert werden. Es ist die Konsumtion der Revenu, die als solche immer in die einfache Zirkulation fällt, nicht des Kapitals. Indem der eine der Kontrahenten dem andern nicht als Kapitalist gegenübersteht, kann diese Leistung des Dienenden nicht unter die Kategorie der produktiven Arbeit fallen. Von der Hure bis zum Papst gibt es eine Masse solchen Gesindels. …}
(Marx leitet den Dienstleister vom Sklaven ab):
Im Sklavenverhältnis ist der Arbeiter nichts als lebendige Arbeitsmaschine, die daher einen Wert hat für andre oder vielmehr ein Wert ist. Das Arbeitsvermögen erscheint dem freien Arbeiter gegenüber in seiner Totalität selbst als sein Eigentum, eins seiner Momente, über das er als Subjekt übergreift und das er erhält, indem er es veräußert. […] Austausch vergegenständlichter Arbeit gegen lebendige Arbeit konstituiert noch nicht weder auf der einen Seite das Kapital noch auf der andren Seite die Lohnarbeit. Die ganze Klasse der sog Dienste vom Schuhputzer bis zum König fällt in diese Kategorie. Ebenso der freie Taglöhner, den wir sporadisch finden überall, wo [… die] Gemeinde sich auflöst in einzelne Elemente … [377)
Bei persönlichen Dienstleistungen wird der Gebrauchswert als solcher konsumiert, ohne aus der Form der Bewegung in die der Sache überzugehn. […] …selbst gesetzt, A zahle Geld für den Dienst, so ist dies keine Verwandlung seines Geldes in Kapital, sondern vielmehr Setzen desselben als bloßen Zirkulationsmittels, um einen Gegenstand des Konsums, einen bestimmten Gebrauchswert zu erhalten. Dieser Akt ist daher auch kein Reichtum produzierender, sondern umgekehrt Reichtum konsumierender Akt. Es handelt sich für A durchaus nicht darum, daß sich Arbeit als solche, eine gewisse Arbeitszeit, also Wert , in dem Tuch objektiviert, sondern daß ein gewisses Bedürfnis befriedigt wird. A ist nicht verwertend, sondern entwertend sein Geld, indem er [es] aus der Form des Werts in den des Gebrauchswerts übersetzt. […] Je öfter A den Austausch wiederholt, desto mehr verarmt er. […] Es bedarf keiner weitläufigen Auseinandersetzung, daß Geld konsumieren nicht Geld produzieren ist. (379)
Abgesehen von dieser seltsam fluiden Form der Arbeit in der Dienstleistung scheint es doch so, dass der Kapitalist durch Dienstleistung .… enteignet wird? Marx schreibt:
In der bürgerlichen Gesellschaft selbst gehört in diese Rubrik aller Austausch persönlicher Dienstleistungen — auch Arbeit für persönlichen Konsum, Kochen, Nähen etc., Gartenarbeit etc., bis hinauf zu den sämtlichen improduktiven Klassen, Staatsdiener, Ärzte, Advokaten, Gelehrte etc. — gegen Revenu in diese Kategorie. […] Es fällt aber niemandem ein zu denken, daß durch Austausch seiner Revenu gegen solche Dienstleistungen, d.h. durch seinen Privatkonsum, der Kapitalist sich als Kapital setzt. Er verausgabt vielmehr dadurch die Früchte seines Kapitals. (380)
Bis hierher händisch abgeschrieben vom Buch. Einige weitere Zitate übernehme ich vom Marx-Forum und Trendpartisan (hier und hier)
„Ein Schauspieler z. B. … ist hiernach ein produktiver Arbeiter, wenn er im Dienst eines Kapitalisten … arbeitet, dem er mehr Arbeit zurückgibt, als er in der Form des Lohns von ihm erhält, während ein Flickschneider, der zu dem Kapitalisten ins Haus kommt und ihm seine Hosen flickt, ihm einen bloßen Gebrauchswert schafft, ein unproduktiver Arbeiter ist. Die Arbeit des ersteren tauscht sich gegen Kapital aus, die des zweiten gegen Revenue (= Konsumausgaben). Die erstere schafft einen Mehrwert; in der zweiten verzehrt sich eine Revenue.“ K. Marx, Theorien über produktive und unproduktive Arbeit, MEW 26.1, 127.
„Eine Sängerin, die auf ihre eigene Faust ihren Gesang verkauft, ist ein unproduktiver Arbeiter. Aber dieselbe Sängerin, von einem Unternehmer engagiert, der sie singen lässt, um Geld zu machen, ist ein produktiver Arbeiter; denn sie produziert Kapital.“ K. Marx, Theorien über den Mehrwert I., MEW 26.1, 377.
„Endlich erlaubt die außerordentlich erhöhte Produktivkraft in den Sphären der großen Industrie, begleitet, wie sie ist, von intensiv und extensiv gesteigerter Ausbeutung der Arbeitskraft in allen übrigen Produktionssphären, einen stets größeren Teil der Arbeiterklasse unproduktiv zu verwenden …“ K. Marx, Kapital I, MEW 23, 469.
Finde ich enorm spannend, weil sich m.E. gegenwärtig nicht nur die Arbeitsprozesse zunehmend in diesem seltsam “fluiden” Zustand befinden, aus dem Marx sie retten wollte — sondern sich schon bei Marx anzudeuten beginnt, dass die Konzentration auf die vergegenständlichte Arbeit eine künstliche Abstraktion, der Wertätige mit seiner vergenständlichenden Arbeit — eine Randerscheinung. Denn was genau würde den dienstleistenden Holzhacker vom Werktätigen bzw. Wert-Tätigen scharf genug trennen? Wie gesagt — ich bin kein Marxist, finde nur an dieser Frage eine sinnvolle Anknüpfung und ein Befragen von marxistischen Kategorien dringend notwendig.
Zudem veranlasst es mich, demnächst doch noch über die Frage des Urheberrechts in Zeiten des Fluidums oder des Performats (Kusanowsky etwa hier) zu schreiben.
Da ich in letzter Zeit die Reflxion über die Netzdramaturgie etwas habe schleifen lassen, wenigstens eine zitierende Anknüpfiung an die soziologische Dimension, an Boltanski/Chiapello Der neue Geist des Kapitalismus:
Mehrere Indizien deuten […] darauf hin, dass die Netzmetapher allmählich eine neue, allgemeingültige Gesellschaftskonzeption darstellt. [187;…] Die Entwicklung der hier so genannten konnexionistischen Welt und das allmähliche Entstehen einer projektbasierten Polis, durch die sich diese Welt einer Gerechtigkeitsnorm beugen muss, bilden die wesentliche normative Basis, auf der der neue Geist des Kapitalismus beruht. [205;…] Im Mietverhältnis tritt eine dritte Komponente des Besitzes in den Vordergrund: das vollgültige, aber befristete Nutzungsrecht. In einer vernetzten Welt muss man dieser und nur dieser Komponente seine ganze Aufmerksamkeit widmen […] Das Mietverhältnis ist die Form, die dem Projekt, der Montage für eine befristete Zeit entspricht. [207;…] In einer vernetzten Welt […] verschwindet die Unterscheidung zwischen Privat- und Berufsleben tendenziell unter dem Eindruck einer doppelten » Read the rest of this entry «
Was haben Utopisten und Freiheitskämpfer nicht geträumt: von einer Arbeitswelt ohne Entfremdung. Ohne Roboterisierung und Mechanisierung des Menschen. In der der Arbeiter nicht mehr nur das Teil als seelenloses Teil produziert, sondern als Teil eines Ganzen wahrgenommen, anerkannt, gewürdigt wird — und selbst den Stolz darauf genießen kann, sich in ein ganzes Nicht-Ich (mit)entäußert zu haben, aus dem er sich selbst anblickt und als Ich verwirklichen kann. Eine Arbeitswelt, die den ganzen Menschen mit all seinen Fähigkeiten und Fertigkeiten, mit Herz und Hirn einbezieht und seine Unersetzlichkeit und Einzigkeit herausstellt.
Ein schöner — Albtraum, wie sich zunehmend zeigt. Schon Boltanski/Chiapello haben darauf hingewiesen, dass der Geist des Kapitalismus sich gerne von seinen Kritikern und Gegnern inspirieren und revitalisieren lässt. So auch von den 68er-Forderungen nach nicht-entfremdeter, selbstverwirklichende Arbeit. Und die Konsequenz? Beschreibt im Freitag gestern ein schöner Artikel (hier) von Prof. Andreas Lange (hier) vom Deutschen Jugendinstitut (hier). Ich erlaube mir, einen Absatz zu zitieren (Hervorhebungen von mir):
Im Überblick gesehen bedingen Prozesse der Entgrenzung des Wirtschafts- und Arbeitssystems, dass gegenüber dem Referenzzeitraum der sechziger bis achtziger Jahre des letzten Jahrhunderts erstens der relative Anteil von Arbeitsplätzen mit den Merkmalen Autonomie und » Read the rest of this entry «
Theater ist das Labor der praktischen Vernunft.
Ein Zitat des unvermeidlichen Norbert Bolz in einem Betrag aus 2004 für SWR2 mit dem Titel “Welche Arbeit braucht der Mensch? — Überlegungen zur Dienstleistungsgesellschaft” (hier)
Weiters gefällt mir die folgende Aufzählung (besodners Punkt 3):
Da ist erstens die Globalisierung der Wirtschaft, deren Schlüsselfiguren sich denn auch Global Players nennen lassen; da ist zweitens die Immaterialisierung der Produkte und der deshalb wachsende Beratungsbedarf; da ist drittens die Virtualisierung der Arbeitsverhältnisse, die Telecommuter und Kommunikationsnomaden ein Selbstbewusstsein verleiht, das der frühere Greatful Dead und jetzige Internet-Guru John Barlow auf die Formel gebracht hat: Wenn Du etwas » Read the rest of this entry «
Die Lektüre von Boltanski/Chiapello bringt mich zurück zu den länger nicht mehr verfolgten Überlegungen zur Netzdramaturgie (hier). Im neuen Geist des Kapitalismus führen die Autoren eine Epochenfolge an, die zugleich eine Epochenfolge der “dramatischen” oder nicht-mehr-dramatischen Literatur sein könnte:
Das Sozialleben wird von nun an nicht mehr — wie noch in der familienkapitalistischen Welt — als eine Reihe von Rechten und Pflichten gegenüber einer erweiterten Familiengemeinschaft dargestellt, und auch nicht — wie es für die Industriewelt galt — als eine abhängige Beschäftigung » Read the rest of this entry «
Vor Wochen hatte ich hier und hier die Behauptung gepostet, das Grundproblem der Wirtschaft(swissenschaft) bestehe in der ursprünglichen Trennung von Wirtschafts- und Gesellschaftswissenschaft. Das dünkte mich neu — ich hätte vielleicht aber einfach Boltanski/Chiapello Der neue Geist des Kapitalismus S.48f. (amazon) zitieren sollen:
Die Entwicklung der Wirtschaftswissenschaften hat — ob es sich nun um die klassische oder marxistische Wirtschaftslehre handelt — zu einer Vorstellung der Welt beigetragen, die gegenüber dem traditionellen » Read the rest of this entry «
Irgendwo auf den Mühlheim-Seiten von nachtkritik, in die ich mich (leider!) nur zufällig verirrt bzw. gefunden habe, fand ich (hier) einen sehr spannenden Diskussionsansatz zum Thema politische Reflektiertheit von Dramen, “phänomenologische” close description versus begrifflich-systematisch strukturiertem Denken von Zusammenhängen. Diskutanten immerhin Oliver Bukowski, Nis-Momme Stockmann und der Kritiker Christian Rakow, dessen (jedenfalls aktuell) letzten Satz ich in seiner Stoßrichtung nur voll unterstützen und bejahren kann.
In einem halte ich die aktuelle Entwicklung wirklich für problematisch: im (ökonomisch forcierten) Zwang, kleine Zeichen zu produzieren, die » Read the rest of this entry «
Als Nachtrag zum gestrigen Posting (hier) eine Erweiterung oder Verzweigung der These, dass die Wirtschaftskrise tatsächlich eine Gesellschaftskrise ist, heute die These, dass die gegenwärtig zu erlebende Krise des Politischen bzw. der politischen Verantwortungsträger im Wesentlichen nicht im Politischen oder bei den Zurücktretenden oder Nicht-Zurücktretenden zu suchen ist — sondern ebenfalls im gesellschaftlichen.
Funktion der politischen Exekutive — heißt: der Regierungen — kann es nur sein, Aufträge oder mutmaßliche Aufträge der Gesellschaft zu exekutieren. Der Auftrag aber kann nicht aus der Politik kommen, ja er darf nicht einmal aus der Politik kommen. Die der Regierung oder den auf verschiedenen Ebenen Regierenden » Read the rest of this entry «