Anfang November rief das Hamburger Thalia Theater hier die Öffentlichkeit auf, vier Positionen des nächsten Spielplans zu bestimmen. Vermutlich stand im Hintergrund der Wunsch, der sich in verschiedenen Regionen der Welt, in der Occupy-Bewegung, in der Netzöffentlichkeit manifestierenden Beteiligungslust der Öffentlichkeit zu öffnen und selbst durch offene Partizipationsmöglichkeiten ein Stück offener und „demokratischer“ zu werden. Unter Missachtung aller Erfahrungen, die mit ähnlichen Crowdsourcing- und Consumer Empowerment-Aktivitäten vorliegen. Man stolpert einfachmal rein in Partizipationsdynamiken, in Netzbeteiligung und so eine Art Demokratie. Das mag man gutmütig als naiv bezeichnen – oder » Read the rest of this entry «
Das Thalia Theater und die Spiel(plan)verderber
November 23rd, 2011 § 1 comment § permalink
Partizpiation: Publikum bestimmt Thalia-Spielplan mit
November 3rd, 2011 § Kommentare deaktiviert für Partizpiation: Publikum bestimmt Thalia-Spielplan mit § permalink
Auf nachtkritik ist hier gerade zu lesen, dass das Hamburger Thalia Theater vier Positionen des nächsten Spielplans durch das Publikum bestimmen lassen will. Das klingt interessant — hat aber den einen oder anderen Pferdefuß, den es im Auge zu behalten gibt, der zugleich einige empirische Hinweise auf die Fallstricke der organisierten Partizipation geben.
Zunähst: Die Beteiligung findet offenbar im Wege der Vorschlagseinreichung per Mail oder Brief an das Theater statt. Das heißt: Das Theater sammelt einen Haufen an Ideen. So weit, so fein. Ob dabei sehr viel auftauchen wird, das den Dramaturgen nicht selbst eingefallen wäre, sei dahin gestellt. Der zweite chritt scheint dann eine Urnenwahl im haus zu sin. Damit will man offenbar sicherstellen, dass nur tatsächliches Publikum, und nicht etwa Kids aus Irgendwo die Wahl bestimmen. Zudem behält sich die Dramaturgie vor, besonders wichtige oder interessante Vorschläge direkt auszuwählen — nunja, Demokratie kann man sich auch einfach machen.
Die Probleme dabei
Zunächst ist natürlich der Vorwahlprozess etwas intransparent, da die Vorschläge offenbar einer Prüfung unterzogen werden (wie der Hinweis auf Direktauswahl interessanter Vorschläg nahe legt). Aber das ist vielleicht das kleinere Problem — glauben wir der Dramaturgie doch durchaus, dass die Veranstaltung fair abläuft.
Das eigentliche Problem ist ein anderes: Zu erwarten ist, dass eine große Zahl von » Read the rest of this entry «