Trotz der Erfahrungen mit der missratenen Spielplanwahl Anfang des Jahres bleibt das Hamburger Thalia Theater in Sachen Auseinandersetzung mit dem, was man landläufig Social Media nennt, am Ball: Am 11. November (also zu Beginn der Karnevalssaison …) wird dort eine als BarCamp beschriebene Veranstaltung stattfinden, das Theatercamp 2012 (hier der Hinweis vom Thalia, hier die Veranstaltungsseite). Leider gibt man der Veranstaltung nur etwa acht Stunden Zeit und Raum — immerhin mehr als nichts. Wenn auch mehr mehr gewesen wäre. Sein würde. Hätte können.
Die Fragen, die man sich in der Veranstaltungsbeschreibung stellt, sind diejenigen, die sich auch so ziemlich jedes Unternehmen stellt, das sich mit Social Media auseinandersetzt: Werden wir damit nicht zu transparent? Können wir hier Tickets verkaufen? Lassen sich Social Media für die Veränderung unseres Angebots nutzen? Oder haben wir lange genug gewartet, um jetzt den ganzen Social Media Kram als abebbenden Hype kategorisieren und damit ignorieren zu können? Ziemlich viele und ziemlich fundamentale Fragen für acht Stunden. Aber ein spannender Beginn vielleicht von etwas.
Auf der Veranstaltungswebseite (hier) lassen sich noch Session-Vorschläge unterbreiten. Bisher gibt es Beiträg zu Dramaturgien 3.0 – Rezeptionsverhalten und Erzählformen von Jochen Strauch, Ein Tweetup für die Kultur. Neue Veranstaltungsformate von Ulrike Schmid und Birgit Schmidt-Hurtienne, sowie Das Theater Heilbronn im Social Web von Katrin Schröder.
In jedem Falle gilt auch hier, was vom Theater grundsätzlich zu sagen ist: Wer nicht da ist, kann nicht mitreden und sich kein eigenes Bild machen. Also: hinfahren! Wenn nichts dazwischen kommt, werde ich da sein.