Grad angefangen, Thomas Strobls Buch “Ohne Schulden läuft nichts” zu lesen. Startet fulminant launig und gut lesbar. Und veranlasst mich, unmittelbar ein Marx-Zitat bei ihm abzuschreiben, das ideal als Motto vor Sich Gesellschaft leisten hätte stehen können:
Die Bourgeoisie, wo sie zur Herrschaft gekommen, hat alle feudalen, patriarchalischen, idyllischen Verhältnisse zerstört. Sie hat die buntscheckigen Feudalbande, die den Menschen an seinen natürlichen Vorgesetzten knüpften, unbarmherzig zerrissen und kein anderes Band zwischen Mensch und Mensch übrig gelassen als das nackte Interesse, als die gefühllose ‘bare’ Zahlung. Sie hat den heiligen Schauer der frommen Schwärmerei, der ritterlichen Begeisterung, der spießbürgerlichen Wehmut in dem eiskalten Wasser egoistischer Berechnung ertränkt. Sie hat die persönliche Würde in den Tauschwert aufgelöst und an die Stelle der zahllosen verbrieften und wohl erworbenen Freiheiten die eine gewissenlose Handelsfreiheit gesetzt. (Marx/Engels, Kommunistisches Manifest 44; bei Strobl 24f.)
Überrascht bin ich allerdings von der wehmütigen Reminiszenz auf den Feudalismus. Mal schaun, was Strobl sonst noch so bereithält.